Bad Wurzachs Kurhaus erstrahlt in neuem Glanz – Ein Beispiel für Bürgerbeteiligung und nachhaltige Regionalentwicklung
Das Kurhaus der Stadt Bad Wurzach, das seit 1996 als Kurbetrieb und kulturelles Zentrum diente, erfährt nun durch das Engagement einer neu gegründeten Genossenschaft eine zukunftsweisende Neubelebung. Mit Unterstützung der LEADER-Aktionsgruppe Württembergisches Allgäu wird das Kurhaus nicht nur renoviert, sondern auch als Modell für nachhaltige und gemeinschaftliche Regionalentwicklung gestaltet.
Das Kurhaus wurde zunächst von der Stadt betrieben, bis es 2011 aufgrund finanzieller Schwierigkeiten von einem privaten Betreiber übernommen wurde, der sich jedoch 2016 zurückzog. Anfang 2020 wurde die Leitung von neuen Verantwortlichen übernommen, doch durch den Corona-Lockdown kam das Projekt zum Stillstand. Nach einem weiteren Lockdown blieb die Gastronomie dauerhaft geschlossen, während der Kursaal bis Ende 2022 in Betrieb blieb.
Die Genossenschaft – Herzstück und Rückgrat der Wiederbelebung
Im Mai 2023 schließlich ergriff eine Gruppe engagierter Bürger die Initiative zur Rettung des Kurhauses und
gründete die Genossenschaft „Kurhaus Bad Wurzach e.G.“, um das historische Gebäude vor dem Verfall zu bewahren. Zu
den Gründungsmitgliedern zählen engagierte Persönlichkeiten, die sich aktiv für die Region und Gemeinschaft einsetzen.
Ihr gemeinsames Ziel ist es, möglichst viele Menschen für das Projekt zu gewinnen und das Kurhaus als lebendigen Kulturort auf
ein breites Fundament zu stellen.
Mit der Genossenschaft verfolgt die Gruppe nicht nur die Erhaltung, sondern auch die umfassende Renovierung des Kurhauses. Die Neugestaltung setzt auf Nachhaltigkeit und eine breite Beteiligung aus der Bürgerschaft: Von der technischen Planung bis hin zur Gestaltung des Kulturprogramms wird auf die Ideen und den Einsatz der Genossenschaftsmitglieder gesetzt. Besonders hervorzuheben ist das geplante Klimakonzept zur Energieeinsparung – durch die Installation einer Photovoltaikanlage soll das Kurhaus künftig weitgehend energieautark betrieben werden.
Unterstützung durch das LEADER-Förderprogramm
Die Revitalisierung des Kurhauses wird von der LEADER-Aktionsgruppe Württembergisches Allgäu als Teil eines EU-geförderten
LEADER-Projekts unterstützt. Im Fokus steht hier die nachhaltige und gemeinschaftsgetragene Entwicklung, die in besonderem Maße
zur regionalen Identität beiträgt und das kulturelle sowie gesellschaftliche Leben im Allgäu stärkt. Die Förderung
hilft dabei, die Finanzierung der dringend notwendigen Sanierungen sicherzustellen.
Ein Ort für Kultur, Begegnung und Gemeinschaft
Anfang 2024 nahm der Geschäftsbetrieb der neugestalteten „Kurhaus Kulturschmiede“ offiziell Fahrt auf. Bereits im Sommer wurde der Gastronomiebereich einem ersten Test unterzogen. Am 27. Oktober 2024 wurde das Restaurant-Bistro „Torfstecher“ offiziell neu eröffnet. Mit dem neuen Restaurant, einem vielfältigen Kulturprogramm und regelmäßigen Veranstaltungen entsteht ein Ort, der Menschen aller Generationen und Interessen zusammenbringt. Das Kurhaus Bad Wurzach ist heute ein Musterbeispiel dafür, wie Bürgerbeteiligung, innovative Förderung und nachhaltiges Wirtschaften Hand in Hand gehen können, um regionale Identität zu stärken und das gesellschaftliche Leben im Württembergischen Allgäu zu bereichern. Dank der Genossenschaft und der LEADER-Unterstützung wird das Kurhaus für viele Jahre ein lebendiges Zentrum der Gemeinschaft sein.
Mehr Informationen zum Kurhaus Bad Wurzach gibt es hier.